Wie Fischadler Fisch fangen

Eingereicht von Looduskalender - So., 06.08.2017 - 22.21
Autorid

Bild von der Webcam Bea, LK Forum
Übersetzung ins Englische: Liis

Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit

Estnischer Text veröffentlicht am 10.07.2017

Bild
Lennu ajaks keeratakse kala peaga lennu suunas…
Textkörper

Zum Flug wird der Fisch Kopf voraus in Flugrichtung gedreht

 

Fischadler     Kalakotkas      Pandion haliaetus

 

Lassen Sie uns vorneweg anschauen, welche Vorteile die Fischadler für den Fischfang haben.

Angefangen mit dem Gefieder, das dichter ist, als das unserer anderen Adler und dank der leichten Ölhaltigkeit wird es nicht merklich nass; bei dem kraftvollen Anstieg in den Flug werden die letzten Wassertropfen herausgeschüttelt. Es ist auch wichtig, dass Fischadler beim Eintauchen ins Wasser wenn nötig ihre Nasenlöcher, die auf dem Schnabel zu sehen sind, verschließen können. Es ist sicherlich unangenehm, wenn man beim Schwimmen Wasser durch die Nase bekommt.

Es ist ihnen sicherlich in der Webcam aufgefallen, dass Fischadler langbeinig sind. Die „Angelgeräte“ haben extrem scharfe Krallen und ein ungefähr einen Millimeter langer Stachel an der Unterseite der Zehen sorgt dafür dass die nasse und schlüpfrige Beute im Griff des Fischadlers bleibt. Zusätzlich dazu kann ein Fischadler seine äußeren Zehen nach hinten drehen – sodass er eine Beute mit zwei Krallen aus beiden Richtungen ergreifen kann und sein Griff kräftig ist. Das Weibchen muss manchmal die Beute aus den Klauen des Männchen, der zum Nest kommt, reißen, um anfangen zu können, die Jungen zu füttern.

Einen Fisch von zwei bis dreihundert Gramm zu fangen scheint für einen Fischadler sinnvoll, zum Nest zu bringen. Sie werden auch mit einem Kiloschweren fertig, doch dann muss der Fischer seinen Anteil in der Nähe fressen: dann wird ein größerer Fisch mit aufgefressenem Kopf zum Nest gebracht, was auch in der Webcam zu sehen war (es gibt ein estnisches Sprichwort das besagt, dass am Kopf eines Hechtes mehr Nahrung ist, als in der Scheune eines armen Mannes).

Ein spektakuläres Bild seiner Kraft ist zu sehen, wenn der Fischadler einen Fisch fängt – wer das gesehen hat, wird sicherlich zustimmen.

Von hinter dem Wald erscheint der Fischadler in ruhigem Flug über dem Gewässer, Flughöhe kann ungefähr 50 Meter sein: sodass alles was im Wasser vorgeht für den Vogel sichtbar ist. In einigen Momenten wird der Flug verlangsamt und ein Rüttelflug folgt (Rüttelflüge werden bei der Jagd auch von Bussarden und Falken gemacht), und man kann annehmen, dass der Fischadler eine passende Beute entdeckt hat. Dann gleitet er bis auf 20 Meter oder so nach unten, um das Opfer zu inspizieren. Dann rüttelt er noch einmal, legt die Flügel nah an der Körper und stürzt Richtung Wasseroberfläche. Einige Meter über dem Wasser breitet er seine Flügel aus und streckt die Beine in Richtung Beute, die er mit den Krallen fängt, sogar aus einem Meter Tiefe – was für ein Anblick!

Doch ist das Leben eines Fischers kein einfaches, es ist weit entfernt davon bei jedem Tauchen zum Erfolg zu führen.

Auf dem Flug zum Nest positioniert der Fischadler die Beute in seinen Krallen mit dem Kopf in Flugrichtung, offenbar um den Luftwiderstand zu vermindern. Manchmal merkt der Fischadler jedoch, kurz nachdem er die Krallen im Rücken des Fisches hat, dass der Fang größer als seine Kraft ist; ein großer Fisch kann den Fischadler unter Wasser ziehen. In solchen Fällen löst er meist die Krallen vom Fisch und kommt nach einem bis 10 Sekunden langen erzwungenen Unterwasserschwimmen, mit merklicher Flügelanstrengung wieder in die Luft. Wir werden bald diskutieren, wie hoch der Nahrungsbedarf der Fischadlerfamilie jetzt sein könnte.

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