Text und Bilder Tiit Hunt, www.rmk.ee
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Estnischer Text gepostet am 21.02.2019
Die Geweihabwurfphase des Rotwildes steht noch bevor; aus vergangenen Jahren wissen wir, dass auch ein mächtiger alter Hirsch sein Geweih frühestens in der ersten Februarwoche abwirft.
Schon am 15. Januar tauchte jedoch plötzlich ein Hirsch mit nur einem vierzinkigen Geweih auf dem Kopf im Blick der Kamera auf. Kein anderes Rotwild in der Geschichte der Rotwildkamera, nicht einmal die ältesten Individuen, hat jemals so früh sein Geweih abgeworfen. Tatsächlich ist das andere Geweih in keiner Weise auf natürlichem Weg abgeworfen worden. ‚Tatsächlich hatte der Hirsch seinen Kopfschmuck schon am 2. Januar 3-4 km entfernt vom Futterplatz, an der Piirimetsa Doirfstraße verloren, wo das arme Tier in den Geländewagen krachte, der seit Jahren Futter für das Rotwild bringt: Silage, Heu, Karotten und manchmal sogar Äpfel. Die Kollision löste das Geweih auf der linken Seite, das fünf Zacken hatte.
Das arme Rotwild brauchte einige Wochen um sich von dem Crash zu erholen, bevor es am Futterplatz wieder auftauchte. Die Reparatur des Wagens brauchte etwa ebenso lange, bevor er wieder fahrbereit war.
Gelegentlich besuchte ein anderer Hirsch mit nur einem Geweih den Futterplatz; interessant, wie er sein Geweih verlor; vielleicht ist er ein weiteres Verkehrsopfer.
Jeden Abend kommen Hirsche in einem ruhigen würdevollen Tempo an den Futterbereich und halten ab und zu an. Manchmal sind sie bei Dämmerung schon an Ort und Stelle und am Morgen verschwinden die letzten, dies oft bei Tageslicht. Jetzt, in der zweiten Winterhälfte, waren auch Weibchen mit Kitzen zu sehen; normalerweise sind sie in Rudeln aktiv, getrennt von den männlichen Hirschen.
Rehwild trifft man hier öfter fressend an, als andere Tierarten; sie sind tagsüber vorhanden, wenn das Rotwild irgendwo in einem nahegelegenen Wäldchen ausruht. Normalerweise trifft man 1-2 Tiere auf einmal; einmal war ein Tier mit einer ernsthaft beunruhigenden Vorderbeinverletzung hier.
Wenn manchmal seltene Äpfel auf dem Boden liegen, kommen sofort Marderhunde soz. aus dem Nichts, wahrscheinlich ist der nahegelegene Dachsbau jetzt ihrer. Eigentlich haben wir in dieser Saison hier keinen Dachs gesehen, der Fuchs kommt jedoch zu Besuch.
Im Winter waren bisher die üblichen einheimischen Vogelarten, wie Raben, Eichelhäher, Nebelkrähen, Amseln und Kohlmeisen zu sehen und den ganzen Winter über war der Waldkauz zu hören.
Wann wird dieser Rothirsch sein Geweih abwerfen? Das Tier hat nur ein neunzackiges Geweih, aber sein Schmuckstück fällt sofort durch die Breite, Höhe und Dicke des Geweihs auf.