Bibers Nachbar – Amerikanischer Nerz

Eingereicht von Looduskalender - Di., 26.02.2019 - 00.13
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Auf Biberpfaden kann man auch andere semiaquatische Tiere treffen. Am häufigsten ist der amerikanische Nerz zu sehen.
Gepostet vom Tier des Jahres Team 23.02.2019

 

Im Vergleich zum Biber ist der Nerz eine ziemlich kleine Kreatur. Ein Naturbeobachter-Neuling mag sich sogar fragen, ob er einen Otter oder einen Nerz sieht. Der Nerz ist klein, Körperlänge 30-47 Zentimeter, der Otter ist um die Hälfte länger als der Nerz – Körperlänge 60-90 Zentimeter. Wie immer bei semiaquatischen Tieren kommen auch Nerze und Otter aus dem Wasser, plantschen am Rand des Eises oder am Ufer eines Gewässers. Man kann dann ihre jeweiligen Schwänze sehen und danach entscheiden, mit wem man es zu tun hat. Der Schwanz des Nerzes ist schön und flauschig! Der Otter hat eher einen steckenartigen Schwanz.        

 

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Links der kleiner Nerz. Otter auf der rechten Seite 
Foto: Remo Savisaar
 

 

Der Nerz ist eine ausländische Art in der Estnischen Natur, die Anfang des 21. Jahrhunderts aus Europa zu Pelztierfarmen gebracht wurde; sie wurden auch absichtlich freigelassen. Mittlerweile haben sich die Nerze über den größten Teil Nord- und Osteuropas ausgebreitet. Sie entwischen oft aus Pelzfarmen. Ihr natürlicher Lebensraum ist Nord Amerika. Die Farbe der Nerze variiert von dunkelbraun bis schwarz, nur der Bereich um die Unterlippe ist weiß. Er hat einen flauschigen aber stämmigen Schwanz. Manchmal kann man auch weiße Nerze treffen – solch ein Tier ist eine Kreuzung und stammt von einer Pelzfarm. Der Nerz ist eine sehr schnelle und agile Kreatur, ein guter Sprinter und Springer, ausgezeichneter Schwimmer und Taucher. Seine Grundnahrung ist Fisch. Dazu auch Frösche, Krebse, Weichtiere, Vögel. Er verschmäht auch kleine Säugetiere nicht.

 

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Der Nerz hat einen überwinternden Frosch aus der Tiefe gefangen und verschwindet damit in ein sicheres Versteck unter den Baumwurzeln um ihn dort in Sicherheit zu fressen.
Foto: Remo Savisaar

 

Nerze sind Einzelgänger und in der Regel nachts aktiv, aber sie können auch tagsüber unterwegs sein. Grundsätzlich leben sie in der Nähe von Gewässern, sowohl Süß- als auch Meerwasser, mit Felsen und vielen Schutzmöglichkeiten. Der Nerz ist nicht in erster Linie ein Höhlengräber, schläft aber unter Baumwurzeln, in älteren Biberbauten, in ausgehöhlten Baumstämmen, unter Booten etc.  Auf Nahrungssuche können sie sich einige Kilometer vom Wasser entfernt bewegen. Die Zeit ihrer Läufigkeit dauert von Ende Februar bis April – jetzt kann man die Tiere beobachten, wenn sie auch tagsüber aktiv sind. Der Nerz kann recht neugierig sein und manchmal sogar mutig. Er kann z.B. nahekommen um einen Fischer ,der still am Ufer wartet, zu beobachten und kann sogar versuchen von ihm einen Fisch zu ergattern.

 

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Die Marder haben die liebenswerte Gewohnheit sich auf die Hinterbeine zu stellen – von oben sieht man mehr.
Foto: Remo Savisaar

 

Das Tier, das dem Amerikanischen Nerz so sehr ähnlich ist, ist der Europäische Nerz – unsere heimische Art. Leider hat der Amerikanische Nerz unsere Nerze aus der Natur verdrängt. Den Europäischen Nerz kann man nur in Hiiumaa sehen, wo er wiederholt ausgesetzt wurde, um die Population wiederherzustellen. Der Europäische Nerz ähnelt dem Amerikanischen Nerz und dem Iltis. Die Unterlippe des Amerikanischen Nerzes ist weiß; der Europäische Nerz hat auch ein weißes Oberteil der Schnauze, was ein gutes Identifikationsmittel ist. Dem Europäische Nerz fehlt die Gesichtsmaske des Iltis, und er ist kleiner als der Iltis und der Amerikanische Nerz.

 

Remo Savisaar

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