Überleben von jungen Turteltauben hängt von der Nähe günstiger Futtergebiete ab

Eingereicht von Looduskalender - Fr., 29.09.2017 - 18.49
Autorid

Linnuvaatleja wissenschaftliche Neuigkeiten, www.linnuvaatleja.ee
Übersetzung ins Englische: Liis

Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit

Estnischer Text veröffentlicht in Looduskalender.ee am 19.09.2017

 

Textkörper

In ihren ersten Lebenswochen sind die unerfahrenen jungen Vögel eine leichte Beute für Raubtiere. Sie haben auch wenig Erfahrung mit Nahrungsmöglichkeiten, was sie nah bei ihrem Nest bleiben lässt.

Wie bei vielen anderen Vögeln in landwirtschaftlichen Gebieten ist die Anzahl von Turteltauben (Streptopelia turtur) in Europa und auch in Estland rapide zurückgegangen. In den Jahren von 1980 – 2013 fiel die Zahl der Arten um 78% und bis zu 96%. In Großbritannien im Intervall von 1970 – 2012.

Als Ursache für den Rückgang vermutet man ein verringertes Nahrungsangebot durch die intensive Bodenbearbeitung: Gebiete mit einer Auswahl von verschiedenen Samen, die zur Ernährung von Ringeltauben gut waren, wurden zu Monokulturen.

urteltuvi. 25.08.2013, Meeksi, Tartumaa

Turteltaube. 25.08.2013, Meeksi, Tartumaa / Foto: Uku Paal (www.estbirding.ee)

 

Bei Umweltbedingungen, die sich durch menschliche Aktivitäten verändern, ist die Fähigkeit einer Art zu schneller Anpassung unerlässlich. Eine der Möglichkeiten ist eine Anpassung durch Verhalten oder die Auswahl besserer umweltfreundlicher Gebiete als Lebensraum. Im Fall junger Turteltauben kann der Überlebenserfolg erhöht werden, indem man sich die besten Gebiete zur Nahrungssuche auswählt. Ob sie das tun, oder ob der Mangel an Samen auch das Überleben der Vögel beeinflusst, wurde im Osten Englands untersucht.

Die Wissenschaftler maßen die Turteltaubenküken, statteten sie mit GPS Sendern aus und beobachteten ihre Bewegungen nachdem sie das Nest verlassen hatten. Dadurch haben sie versucht, dort Verbindungen zwischen dem Überleben, besuchten Nahrungsgebieten und der Menge an Samen zu finden.

Die Studie zeigt, dass sich die jungen Vögel während der ersten drei Wochen in Gebieten mit einer Fülle von Samen ernährten: halb-natürlichen Grasflächen, Gebiete mit niedrigem Grasbestand und Steinbrüchen in einer Entfernung von bis zu 329 Metern. Mehr als die Hälfte der Zeit verbrachten sie jedoch in weniger als 20 Metern Abstand vom Nest. Später mit 4-7 Wochen wurden die jungen Turteltauben mobiler und 95% der Nahrungsgebiete waren in einer Entfernung bis zu 2,92 km vom Nest.

Küken die sieben Tage, oder fast eine Woche nachdem sie das Nest verlassen hatten, mehr wogen und in besserer körperlicher Kondition waren, blieben sehr wahrscheinlich 30 Tage nachdem sie das Nest verlassen hatten, am Leben. Hier hingen das Gewicht und die Kondition der Sieben-Tage-Küken von der Fülle von Samen in der Nähe ab. Die Autoren der Studie wiesen darauf hin, dass, obwohl nur 15 Vögel mit Sendern ausgestattet werden konnte, die Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein von Nahrung ein kritischer Aspekt im Überleben der jungen Vögel während der Periode wo sie von den Altvögeln gefüttert werden als auch nachdem sie das Nest verlassen haben, ist.

Das Überleben der jungen Vögel bestimmt das zukünftige Schicksal der Art. Um eine abwechslungsreiche Nahrungsbasis zu sichern, sollte das Nest von Turteltauben nah an Gebieten mit passender Vegetation sein.

Sorgfältige Beobachtung, die Kenntnis darüber, welche Umgebungsbedingungen für Turteltauben wichtig sind, würden helfen ihre Anzahl zu vermehren, jetzt in diesem kritischen Zustand.

Dunn J, Morris A, Grice P (2017) Wahl des Lebensraumes nach dem Flüggewerden bei einem rapide rückläufigen Ackerlandvogel,

Wissenschaftliche Neuigkeiten von Linnuvaatleja wurden herausgegeben von Marko Mägi, marko.magi/at/ut.ee, Vogel Ökologie Forscher an der Universität von Tartu

 

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