Kleinblütige Königskerze, Kleinblüten-Königskerze, Echte Königskerze, Marienkerze, Frauenkerze, Wollblume, Kleinblütiges Wollkraut, Himmelsbrand, Fackelkraut, Wetterkerze, Feldkerze, Brennkraut Üheksavägine Verbascum thapsus
Mit ihrem kraftvollen Äußeren und ihren legendären heilenden Eigenschaften ist die Kleinblütige Königskerze, die zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) gehört, nur eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr ihres Wachstums bemerken die, die sie erkennen, nur einen hübschen Kreis von Blättern der mit grauen Haaren bedeckt ist und im selben Sommer des Wachstums sammelt die Pflanze Nahrungsspeicher in ihr Wurzelsystem. Im zweiten Jahr erhebt sich aus der Mitte der Rosette ein Stamm mit samtigen Blättern ohne Stiel, die in die Höhe ragen und am oberen Teil viele gelbe Blüten aufweisen. Auch in guten Lebensräumen wachsen nur bis zu einige Dutzend Pflanzen. In einer großen Vase hält sich die Blume gut und öffnet immer wieder neue Blüten.
Nach der Blüte und dem Reifen der Samen beendet die Pflanze ihren Lebenszyklus. Die Königskerzen haben verschiedene Techniken um ihre Art am Leben zu erhalten. Aus der großen Anzahl ihrer Samen werden nur wenige im nächsten Frühjahr sprießen, der Rest bleibt im Boden und das bei Bedarf jahrhundertelang. Aus den befruchteten Blüten entwickelt sich eine Kapsel, die bis zu hundertfünfzig Samen enthält. Die trockenen kiesigen Lebensräume mit sandigen Böden in Nord- und Westestland passen der Königskerze, sie ist aber in ganz Estland kaum anzutreffen. Den Pflanzen begegnet man an Straßenrändern, Kiesgruben, Bahndämmen, abgebrannten Flächen, einigen Jahre alten gefällten Gebieten, die man jetzt oft sieht und wo vorher der Wald hunderte von Jahren gewachsen ist …. Die Lebensräume können nicht alle aufgezählt werden, da die heutige Verbreitung sowohl beim Sandstreuen der Straßen im Winter als auch beim Kiestransport erfolgt.
In unserer Natur gibt es zwei Arten von Braunwurzgewächsen: neben der gewöhnlichen Königskerze gibt es auch die Schwarze Königskerze und darüber hinaus auch eine seltene Hybride.
Schwarze Königskerze
Schwarze Königskerze, Dunkel-Königskerze Must vägihein Verbascum nigrum
In der Volksmedizin galt die Schwarze Königskerze als weniger wertvoll. Äußerlich sind sie auch an ihrer Länge zu erkennen, die in beiden Fällen bis zu eineinhalb Meter hoch werden kann.
Wie kann man die Schwarze Königskerze von der Kleinblütigen Königskerze, die wir schon beschrieben haben, unterscheiden?
Sehen Sie sich zunächst die Blätter an, sie sind klar grün, abgerundet und mit Stielen (samtartig bei der Kleinblütigen Königskerze und das Blatt verwandelt sich in einen Blattstiel und ist nach oben gerichtet).
Betrachtet man eine einzelne Blüte – die Filamente der Staubblätter sind mit langen violetten Härchen bedeckt (weiß bei der Kleinblütigen Königskerze).
Vorher haben wir erwähnt, dass diese Pflanzen, wenn sich die Möglichkeit ergibt, hybridisieren und die Hybride die Zwischenmerkmale beider Arten enthält: dieser Pflanze wurde ein estnischer Name gegeben: kink-vägihein.
Die Schwarze Königskerze ist keine langlebige Pflanze, sondern eine zweijährige oder etwas länger und im ersten Jahr wächst der Pflanze eine Blattrosette ähnlich wie bei der Kleinblütigen Königskerze. Im zweiten Jahr kommt der bis zu einem halben Meter lange Blütenstand auf einem rötlichen, haarigen und gefurchten Stamm, an dem die Blüten paarweise oder bis zu fünf gleichzeitig wachsen. Der Samenertrag kann um mehr als die Hälfte niedriger eingeschätzt werden, als bei der gewöhnlichen Königskerze.
Trotz der großen Menge an Samen wächst die Große Königskerze meistens alleine. Interessant warum?