Looduskalenderin Vikerraadio: Schwanenblumen

Eingereicht von Looduskalender - Mi., 15.08.2018 - 10.10
Autorid

Die Autorin, Kristel Vilbaste, moderiert auch Texte in Vikerraadio

Fotos by Arne Ader

Übersetzung ins Englische: Maret

Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit

Estnischer Text gepostet am 19.07.2018

Luigelill

Schwanenblume

Textkörper

Weidenröschen haben ihre lange Blütezeit eröffnet und schon blüht ihre oberste Blüte. Aber das haarige Weidenröschen ist erst am Anfang und der Huflattich ist gerade reif für die Ernte um gesundheitliche Probleme der Männer zu lindern.

Hohe gelbe Säulen – Königskerzen – strecken sich hoch auf den Wiesen, sowohl die gelbe Großblumige Königskerze oder auch Echte Königskerze, als auch die Schwarze Königskerze mit ihren bläulichen Blütenzentren. Jedoch ist ihr flacheres und weniger zahlreiches Gegenstück, das Ackerkraut, am Ende seiner Blütezeit.

Baldrian lässt seine letzten rosafarbenen Blüten fallen und wenn man seine Wurzeln ausgräbt, stellt man fest, dass er bereits den stechenden Geruch hat, der Katzen verrückt macht. Die weiße, broschenförmige Wildkarotte ist in voller Blüte an den Straßenrändern im westlichen Estland; die wilde Pastinake hat jedoch gerade ihre Blütezeit beendet.

An den Ufern von Teichen und Seen findet man einige interessante, recht hohe Pflanzen. Zwei von ihnen haben schöne rosa Blüten: Wasserwegerich und Schwanenblume.  Beide sehen sehr ähnlich der Mondorchidee aus, die man in Gartengeschäften kaufen kann.

Harilik konnarohi

Wasserwegerich

Die Blätter des Wasserwegerichs erinnern uns ein wenig an Breitwegeriche und folglich hat er seinen lateinischen Namen nach dieser Pflanze erhalten, den ersten Teil davon aus der keltischen Sprache.

Jedoch kann, im Gegensatz zum Breitwegereich, der Wasserwegerich nicht als Naturheilmittel verwendet werden – sein Saft ist giftig. Doch die Blüten sind wunderschön, zentimeterbreite, dreiblättrige Schönheiten, die auf regelmäßig verzweigten Stängeln stehen.

Die Schwanenblume, wenn man sie aus der Ferne sieht, sieht einer eingetopften Mondorchidee sehr ähnlich. Doch ihre offenen rosa dreiblättrigen Blüten erinnern einen an Insekten.

Die Schönheit und Zartheit der Schwanenblume wurde sogar in unserer Folklore gepriesen: Vor sehr langer Zeit lebte am Peipussee ein sehr schönes Mädchen mit Schwanenhals. Es kamen Freier aus allen Teilen der Welt zu ihr, junge Männer sogar von so weit her wie Saaremaa, kamen um zu werben. Doch das Mädchen schickte sie alle weg, da sie dachte, sie sei noch zu jung zum heiraten. Doch dann kam auf dem Seeweg eine große Armee mit stolzen Kriegsherren, die die Jungfrau mit Gewalt nehmen wollten. Das Mädchen bat und erhielt die Erlaubnis barfuß in das Wasser zu gehen um sich von ihrer Heimatküste verabschieden zu können. Als sie knietief im Wasser war, seufzte sie:“ Lieber Gott, mach, dass ich diesen Ort nie verlassen muss!“

Von diesem Moment an verschwand das Mädchen und übrig blieb nur eine sehr schöne rosa Blume an einem langen schlanken Stiel als Erinnerung an ein wunderschönes junges Mädchen, das dort vor langer, langer Zeit gelebt hat. Seit dieser Zeit findet man überall um den Peipussee Schwanenblüten.

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