Wie einem Luchs begegnen?

Eingereicht von Looduskalender - So., 12.08.2018 - 14.14
Avapilt
Sisu

Estnische Version publiziert vom Tier-des-Jahres-Team 7.8.2018
Übersetzung ins Englische Liis; vom Englischen ins Deutsche Leonia

 

Während sich die Luchskätzchen im Elistvere-Tierpark tummeln und man hinfahren kann und sie dort sehen, bringt Remo Savisaar denen, die einem Luchs in der Natur begegnen wollen bei, wie sie ihren Wunsch verwirklichen können.

Im Mai diesen Jahres wurde eine nette Zahl voll — 10! Zehn Luchsen bin ich in den letzten drei Jahren in unserer Natur begegnet. Ich werde Euch eine kleine Geschichte über die letzte Begegnung erzählen.

Um einen Luchs zu sehen müsst Ihr zunächst davon träumen, einem Luchs zu begegnen! Das habe ich in den letzten drei Jahren getan. Aber nur träumen und zu Hause zu sitzen ist nicht genug!
Zweitens müsst Ihr Eurem Glück eine Chance geben und so oft als möglich Orte besuchen, wo auch Luchse sind. Luchse mögen am liebsten große Waldgebiete, aber agieren auch in Kulturlandschaften mit abwechslungsreichen Feldern und Wäldern. Das heimische Territorium eines Luchses umfasst viele Quadratkilometer, aber sie haben auch ihre Lieblingsplätze, wo man sie häufiger sehen kann und wo sie ihre gewohnten Wege nutzen.
Eines meiner wichtigsten Areale ist eine Nebenstraße in einem Waldgebiet, die im Winter außer von mir nur von bis zu 2 Autos in einer Woche genutzt wird. Es ist ein guter Platz zum Fährtenlesen. Im Winter ist das Entziffern der Schneeschicht einfach und so erkannte ich, dass in der Ranzzeit mindestens drei Luchse dort unterwegs waren. Jedes Mal, wenn ich dorthin ging und nach Fährten suchte und sie untersuchte, fand ich einige neue. Einmal nach einer abendlichen Waldtour ging ich zurück – damals mit dem Ziel, die Eulen nachts zu verhören – selbst da fand ich, dass während der eineinhalb Stunden, während der ich abwesend war, neue Luchsspuren dort aufgetaucht waren. Was ebenso enthüllte, wo das Haselhuhn herumgelaufen war. Aber Beute wurde dieses Mal nicht gemacht.

Warum begegnen wir Luchsen so selten, obwohl wir die Spuren sehen? 
Vor allem weil ein Luchs im Schutz der Dunkelheit und versteckt agiert. Nach meiner Erfahrung ist die erste Reaktion eines Luchses, wenn er einen Menschen bemerkt (was auch von der Entfernung abhängt) nicht Flucht, was es einfacher machen würde, ihn zu bemerken, sondern sich selbst unbemerkbar zu machen. Zum Beispiel hielt ein im Wald angetroffener Luchs an, setzte sich und senkte seinen Kopf – und war verschwunden! Ein Luchs, der sich im Wald befindet und sich auf diese Weise unsichtbar macht, ist kaum zu entdecken.
Um auf die Forststraße zurückzukommen – in dem Gebiet tummeln sich sehr viele Rehe, Haselhühner, Schneehasen – das ist Hauptnahrung für einen Luchs. All dies begründet, weshalb ein Luchs dort aktiv ist. Oft sehe ich, dass der Luchs viele Kilometer lang der Forststraße folgte – um einen Luchs zu sehen und zu beobachten ist dies ein idealer Ort!

Einem Luchs begegnen 
Hat man einen solchen Platz gefunden, trägt vor allem Hartnäckigkeit Früchte! Ich mag oft von Glück reden, aber eigentlich muss man auch arbeiten, regelmäßig dorthin gehen, studieren, Spuren suchen, mit allem dem Glück eine Chance geben. Die beste Zeit für eine Begegnung ist zwischen Dämmerung und Sonnenaufgang. Die beste Zeit im Jahr ist die Ranzzeit, das ist Februar bis März.

Eine Begegnung auf der Forststraße
Wir fuhren Ende März mit einem Freund auf der oben erwähnten Forststraße. Ich erzählte ihm, dass dort Luchse aktiv wären und ich jedes Mal neue Spuren fände. Als wir das Gebiet erreichten und um eine Kurve kamen, waren wir mit den Gedanken natürlich beim Luchs. Und dort stand er! Wow! Aber als wir durch die Kameraoptik sahen, traf uns eine Überraschung — HUND?! Zumindest hatten wir einen Adrenalinstoß. Es war der erste Hund, den ich dort angetroffen habe – hinter der Kurve war auch sein Herrchen verborgen.koer
Zu guter Letzt! Ungefähr Mitte Mai, als der Schnee schon lange geschmolzen und der Frühling eingetroffen war, fuhren wir wieder mit meinem Freund auf der Forststraße. Die Gedanken natürlich wie immer beim Luchs, denn zuletzt hatte ich auf dem Kies des Weges frische Luchsspuren entdeckt. Wir hatten wieder das Gebiet erreicht und erkannten ein Tier weit am Ende der Straße. Der erste Gedanke war natürlich, dass es ein Luchs sei! Ein Blick durch die Kameraoptik bestätigte, dass es ein Luchs war. Dieses Mal hatten wir zumindest das Glück, dass die Begegnung auf Fotos dokumentiert war. Wir konnten den Luchs etwa eine Minute lang beobachten, bis er in den Wald eintauchte und verschwand. Ein Porträt gab dieses Treffen nicht her. Wahrscheinlich hockte sich der Luchs wieder im Wald nieder und blieb so trotz unseres Wartens und Suchens (ohne das Auto zu verlassen) unsichtbar.

 

Remo Savisaar

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