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Über 20 Weidenarten wachsen in Estland. Ein Grund, warum man so wenig über die Weidenarten weiß, ist die Tatsache, dass sie sich kreuzen oder Hybride formen. Die Sal-Weide ist anspruchslos, bevorzugt feuchte Lebensräume, aber sie wollen Licht. Weidenkätzchen wurden an Ostern ins Haus gebracht, doch das waren eigentlich Knospen und die Blüten warten, versteckt in dickem weißem Pelz, auf ihre Zeit. In der Frühlingssonne öffnen sich die gelben Staubblätter der männlichen Weidenkätzchen und der grünliche Stempel der weiblichen Weidenkätzchen. Weiden sind hauptsächlich getrenntgeschlechtig. Die weiblichen Blüten sind an weiblichen Pflanzen und die männlichen Kätzchen an männlichen Pflanzen.

 

Die Sal-Weide  ist die einzige frühblühende Weide, die zu einem Baum wächst. Sie kann mit anderen größeren Bäumen im Unterwuchs des Waldes konkurrieren, doch kommt auch in offenen Lebensräumen gut zurecht: Straßenrändern, Bachufern, Baumgruppen.

 

Anm. d. Übers.: Weiden die als Sträucher wachsen, werden im Estnischen allgemein als „paju“ bezeichnet und ihre Verwandten die zu Bäumen wachsen „remmelgas“. Im Englischen werden einige Weiden „sallow“ oder „osier“ genannt.  „Osier“ wird oft für Weiden wie Salix Viminalis benutzt, die biegsame Zweige haben, die gut für Flechtarbeiten verwendet werden können. Sallows sind normalerweise breitblättrige Weiden, typisch dafür die, oben beschriebene, Sal-Weide.