Es ist schwierig eine Haubenlerche von einer Feldlerche zu unterscheiden, weil die Feldlerche ebenfalls eine Haube trägt. Bei der Identifikation sollte besondere Aufmerksamkeit der Form des Schnabels und den Farben der Flügelunterseiten und dem hinteren Rand geschenkt werden. (Photo: Mati Kose)
Um 6 Uhr stellte ich meinen Wecker ab und schlief mit Freude weiter. Einen Augenblick später traf allerdings eine Meldung von
Rariliin (Birdline) ein, dass eine
Haubenlerche (
Galerida cristata) an der Südspitze der Insel Kihnu anwesend ist, am Leuchtturm. Es war eine sehr gefragte Rarität, weniger als 20 Mal seit 1991 in Estland gesehen, und die letzte von der
Vogelraritäten-Kommission bestätigte Beobachtung ist von 2009. Ich eilte sofort los, denn von Tuksi in Läänemaa sollte es möglich sein, den Hafen von Munalaiu zum Schiff, das um 8:45 ablegt, zu erreichen. Glücklicherweise war die Haubenlerche Mittags noch immer am Platz, obwohl Horden von Touristen sie etwas vom ursprünglichen Fundort vertrieben hatten. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass eine Haubenlerche länger an einem Platz bleibt und es ist zu hoffen, dass der Vogel in den folgenden Tagen auch gefunden wird. Für mich ist die Haubenlerche die
265. Vogelart auf meiner 2012er Vogelliste. Eine lange Pause hat bereits stattgefunden, das letzte Mal, dass ich einen Jahrespunkt bekommen habe - den
Gelbspötter – war am 14. Juni in Setomaa.
Im südlichen Teil der Insel Kihnu wird ein gründliches Vogelzug-Monitoring-Projekt während zweier Jahre (2012-2013) durchgeführt, in Zusammenhang mit den Windkraftfarm-Bauplänen von Eesti Energia. Weitere Details über das, was auf Kihnu geschieht, können im
Kihnu Bird Survey blog, in englischer Sprache, gelesen werden, dort sind auch weitere Informationen und Fotos von der Haubenlerche.
Seit einiger Zeit schon plagt mich Faulheit, anstatt der üblichen 15-Stunden-Vogeltrip-Tage würde ich lieber 15 Stunden am Tag schlafen. Als zum Schluss meine Gelenke zu schmerzen anfingen, Bewegungen beschwerlich wurden und die Augen zu flimmern begannen, begann ich Zecken als Ursache meines schlechten Zustands zu vermuten. Ich eilte zu den Ärzten und Analysen bestätigten den Verdacht, dass ich mir eine Borreliose (Lyme-Krankheit) von den Zecken eingefangen habe. Jetzt schlucke ich Pillen und versuche das Ärgernis loszuwerden, weil eine unbehandelte Borreliose mit schlimmen Konsequenzen enden kann. Wenn eine Zecke beißt und der Verdacht auf Borreliose besteht, sollte auf jeden Fall ein Arzt besucht werden. Ich selbst werde mich für einige Zeit den Tartu Thermalwässern zuwenden und wegen meines ziemlich schlechten Zustands wird es mich nicht jucken, auf Vogeltrips zu gehen, falls nicht wieder eine wirklich begehrte Vogelrarität irgendwo auftaucht.