In Sõrve säär war das Wetter den ganzen Tag regnerisch (es donnerte auch) und in Abständen auch ziemlich windig. Am Morgen klatschte der Regen heftig herunter und hinausgehen war nicht sehr verlockend. Aber als wir endlich herauskamen, war bereits eine starke Migration im Gange. Finken und Drosseln flogen zu Hunderten und Tausenden. Unter den Finken war eine große Zahl an
Bergfinken bemerkenswert; am Ende des Tages waren 102 500 Individuen in die Notizbücher eingegangen. Dies sollte ein Allzeitrekordtag in Estland bei der Anzahl an Bergfinken sein. Es waren bereits weniger
Buchfinken, 51 300 Individuen wurden notiert. Unter den Drosseln waren die zahlreichsten des Tages die
Misteldrosseln, von denen wir 950 Individuen zählen konnten. Dies ist auch eines der höchsten Ergebnisse, das in Estland je gezählt worden ist. Wegen der häufigen Schauer faulenzten wir ziemlich viel. Wenn wir die Energie für ein wenig ernsthafteres Beobachten gehabt hätten, wären die Zahlen offenkundig um einiges höher gewesen. Unter den Spätziehern fanden wir heute einen
Feldschwirl (ein Rekord für die späteste Beobachtung in Estland), 2
Rotschwänzchen, einen
Grauschnäpper und einen
Fischadler. Die
Haubenlerche, die seit ein paar Tage vermisst wurde, zeigte sich wieder am alten Platz neben dem Leuchtturm. Während des Tages haben wir 90 Vogelarten in Sõrve säär gesehen. Die Ereignisse in Sõrve säär sind ausführlicher im
Tagebuch der Sõrve säär Vogelstation beschrieben.