Spechte bauen Nester

Text und Fotos Rein Kuresoo, animalcity.eu/kuresoo/
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
 
Sobald die Tagestemperaturen über Null steigen, werden die Leiden der Spechte etwas gelockert:  sie müssen nicht länger ihre Köpfe gegen Bäume, die vor Kälte klingen, schlagen– in den Mittagsstunden kann der Baumstamm schon ganz warm werden. Jetzt können sie normal weiterleben.  Man könnte denken, dass die Spechte, die hauptsächlichen Immobilien Entwickler im Wald, im Frühjahr etwas entspannen können und loslassen, ihre Trommeln zu schlagen und ihre Hinterteile zu schleifen. Aber nein, nur ein Blick ins Nest vom letzten Jahr genügt,  um klar zu machen, dass ein neues Zuhause gehackt werden muss. Das alte Nest ist nicht länger wirklich hygienisch oder sicher. Wo im Wald passende Bäume selten sind, kann das Specht Paar ihr Nest in einem Baum bauen, wo sie schon gebrütet haben,  doch normalerweise wird eine neue Örtlichkeit ausgesucht. Der Schwarzspecht hat dafür einen dringenden Grund.
 
Ein Schwarzspecht inspiziert seine alte Nisthöhle. Die Flugöffnung der Schwarzspechte ist oval. Der untere Teil der Öffnung   hat eine leichte Kante, sodass das Regenwasser nach draußen abfließt.
 
Wenn die Welt ein fairer Platz wäre, sollten sich alle Raufußkäuze, Hohltauben, Schellenten, Eichhörnchen und Marder in einer Linie aufstellen und eine tiefe Verbeugung vor dem Schwarzspecht machen, dessen alte Zuhause sie benützen.  Doch kennt man diese Brüder, so kann ich nur sagen, dass Undank alles ist, was sie dem Baumeister anbieten. Die Nähe des geborenen Raubtieres, dem Raufußkauz, kann für den Schwarzspecht etwas gefährlich sein. Doch der Schwarzspecht und alle anderen Vögel und Säugetiere, die die Nisthöhlen des Schwarzspechtes übernehmen, müssen ernsthaft den Baummarder fürchten.  Diejenigen, die sich die Mühe machen, den Spurenpfad eines Baummarders im Winter zu verfolgen, entdecken am Boden bald, dass sie oft nahe bei Schwarzspecht Höhlen und Eichhörnchen Nester sind. Offenbar hat der Baummarder all die Höhlen,  Bauten und Eichhörnchen Nester in seinem Reviert kartiert, und zumindest im Winter werden sie immer wieder in bestimmten Abständen kontrolliert. Während der Brutzeit können die zahlreichen Mäuse und Vogelküken die Aufmerksamkeit des Baummarders ablenken und den Bewohnern von Specht Höhlen eine friedliche Brutzeit bescheren. Raufußkäuze, die selbst im Winter in den Nisthöhlen kauern, scheinen im Moment am meisten unter der derzeitig großen Zahl von Baummardern zu leiden. Wenn der Schwarzspecht im Frühjahr eine neue Nisthöhle baut, dauert es einige Zeit, bevor der Baummarder diese auf seiner Nesterkarte hat, und normalerweise gelingt in diesem Zeitraum die Aufzucht der Jungen. Oft macht der Schwarzspecht sein Nest in den Samen-Kiefern die auf großen Lichtungen stehengelassen werden – offenbar weil die Baummarder weniger oft auf Lichtungen herumstreunen.
 
Der Schwarzspecht und der Buntspecht sind die einzigen unter unseren Spechten denen es gelingt ihr Nest in einem völlig gesunden Baum zu hacken, die anderen Spechte suchen immer nach verfallenen Bäumen und ihr Nestbau geht viel schneller voran. Beim Schwarzspecht dauert es fünf Wochen um ein Nest auszuhöhlen, der Mittelspecht kann das in zwei Wochen schaffen.
 
Der Mittelspecht fängt mit seinem Nestbau in den ersten Apriltagen an. Der Specht mit dem kleinen Schnabel hätte nicht die Kraft gesundes Eichenholz auszuhöhlen, das Nest wird immer in den  zerfallenden Teil des Stammes gemacht.


 

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