Es gibt in Estland ungefähr zwanzig Arten, doch um sie zu erkennen braucht man Fachwissen. Ihr Äußeres ist schwärzlich, lang und schlank. Die „Wasser Wanderer“ halten sich auf ihren wasserabstoßenden (nicht benetzbaren) Füßen auf der Oberfläche des Wassers. Auch der Körper ist wasserabstoßend. Die Vorderbeine werden zur Jagd von Beute benutzt, die kräftigen Mittelbeine zum Paddeln und die Hinterbeine meist als Ruder. Auf der Unterseite der Füße des Gemeinen Wasserläufers ist eine Kralle, die einen besseren Halt auf der Wasseroberfläche zum Schieben gibt, und keiner wird in die Wasseroberfläche eindringen.
Wenn man einen Wasserläufer entdeckt, dann sind da wahrscheinlich andere in der Nähe und so ist es in all den verschiedenen Frischwassern und Pfützen. Lebende Insekten werden zusammen gejagt. Schwingungen im Wasser machen die Wasserläufer aufmerksam. Wie schon erwähnt wird die Beute mit den Vorderfüßen ergriffen, die scharfen Mundwerkzeuge werden in das Opfer gebohrt und viel Speichel wird injiziert. Das lähmt das Opfer und degradiert es nach kurzer Zeit während der Wasserläufer sein Opfer trocken saugt – nur eine leere Schale bleibt übrig, die auf der Oberfläche schwimmt. Als Vernichter von Moskitolarven sind die Wasserläufer fleißig, sobald die Larve sich auf die Wasseroberfläche setzt.
Die Wasserläufer verbringen den Winter irgendwo in der Nähe eines Gewässers, doch auf dem Trockenen. Im frühen Frühjahr fliegen sie herum auf der Suche nach einem geeigneten Gewässer für sich selbst und dann verlieren die Wasserläufer auch ihre Flügel. Im Mai paaren sie sich und das Weibchen legt gelbliche, längliche Eier drei- oder viermal zum Beispiel auf Steinen im Wasser. Die Lebensdauer dieser Generation dauert bis in den Herbst. Der Generation dieses Jahres wachsen im September Flügel um auf der Suche nach einem Überwinterungsplatz fliegen zu können. An einem klaren und ruhigen Herbsttag kann die Luft über einigen Gewässern „dicht“ von fliegenden Wasserläufern sein.