Bei schönem Wetter kümmert sich niemand um Migration, vor allem nicht, wenn es keinen Mangel an Nahrung gibt. Während dem Matsalu Naturfilm Festival war ein Kranichschwarm von Hunderten Vögeln auf Nahrungssuche auf den Feldern nahe der Tankstelle, doch in vielen guten Kranichgegenden nur gähnende Leere.
Der Wetterumschwung am Sonntag und der starke Wind, der in nordwestliche Richtung drehte, bringt tausende von ziehenden Kranichen aus Finnland und wir werden sehen, wie die Dinge sich im nordwestlichen Russland entwickeln. Der Kranichzug kann bis Ende November beobachtet werden, hängt aber vom Wetter ab.
Die Zugvögel fressen auf abgeernteten Feldern verschüttetes Korn, wie auch die Mäuse dort fressen; manchmal werden auch Kartoffelfelder besucht, was natürlich die Bauern nicht mögen. Die Übernachtungsplätze können recht weit von den Tagesfutterplätzen entfernt sein. Sie fliegen im „Kranich-Dreieck“ mit einem Bein oft länger als dem anderen, und die weitreichenden Trompetenrufe in der Herbstnatur sind allen vertraut.
Die großen grau gefiederten Altvögel haben einen roten Fleck auf der Krone des Kopfes; ein weißer Streifen verläuft vom Auge zum Hals. Der buschige Federbüschel am Schwanz besteht in der Tat aus dekorativen verlängerten Flügelfedern. Die großen Flugfedern und die Beine sind schwarz, der Schnabel grünliche braun. Erwachsene Kraniche sind über einen Meter lang, die Flügelspannweite ist zweieinhalb Meter und sie wiegen um die 5-6 Kilo. Jungvögel sind noch kleiner als die Altvögel, mit einem etwas helleren Gefieder und dem Kopf in Brauntönen.
Bekannte Rastplätze für Kraniche in Estland während des Herbstzuges gibt es mehr als dreißig: um die Matsalu Bucht (in Põgari, Rannajõe…), westliches Estland, auch in Lahemaa und im östlichen Estland. Es können bis zu zehntausend Kraniche am Abend in Matsalu sein.
Den Zug der Kraniche kann man auf den e-Biodiversitäten Seiten folgen:
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Wir werden die Migranten während der nächsten Tage und Wochen beobachten.