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Acker-Stiefmütterchen 

Stiefmütterchen oder Garten-Veilchen kennt sicherlich jeder, aber in der Natur wachsen „Miniaturmodelle” der Garten-Veilchen wild und eine ganze Menge davon – vierzig Arten in Estland. Das Acker-Stiefmütterchen ist von ihnen das am weitesten verbreitete; die Pflanze ist bis zu vierzig Zentimeter hoch und bevorzugt trockenen und sandigen Boden als Lebensraum.

 

Die bescheiden schönen Blüten des Acker-Stiefmütterchens sind nicht auffällig, nur bis zu eineinhalb Zentimeter im Durchmesser, hellgelb gefärbt. In warmem, offenen Lebensraum können die Acker-Stiefmütterchen bereits seit einem Monat blühen und bei mildem Herbst endet die Blüte nicht vor Dezember oder sogar Januar.

 

Lebensräume sind Felder, Gärten, aber auch Brachen, und man hält es für ein Unkraut; Unkräuter vermehren sich leicht, wie wir wissen, wie also verbreitet das Acker-Stiefmütterchen seine Samen? Das Acker-Stiefmütterchen hat eine Samen-Kapsel, die die Samen auswirft (Ballochorie). Die Samen reifen in einer Kapsel und werden alle auf einmal begleitet durch ein leichtes Knacksen verstreut. Normalerweise ist sie einjährig, aber ein Exemplar, dass im Herbst geblüht hat, kann den Winter überleben und seine Samen im nächsten Frühjahr verstreuen …

 

Durch die Bewirtschaftung der Felder und auch durch den Verkehr erreichen die Samen der Veilchen häufig neue Lebensräume, wo sie sich zwangsläufig mit anderen dort bereits wachsenden Veilchenarten kreuzen: so entstehen Hybriden.

Wildes Stiefmütterchen

 

Die Blüte eines wilden Stiefmütterchens ist groß und dreifarbig (lateinisch tricolor), die des Acker-Stiefmütterchens klein und zweifarbig. Von der Form der Blätter sowie der Lage der Nebenblätter her sind sich die beschriebenen Arten ähnlich und unterscheiden sich von anderen Veilchen.

 

Der Durchmesser der Blüte kann bis zu drei Zentimeter betragen, es gibt fünf Blütenblätter und die oberen Blüttenblätter sind in der Regel größer und dunkler, die unteren blasser.

 

Das Garten-Stiefmütterchen wurde aus den wilden Stiefmütterchen gezüchtet. Es wurde als Ziergartenpflanze in Europa bereits im Jahr 1830 verkauft. Garten-Stiefmütterchen verwildern leicht und so schließt sich in unserer Geschichte der Veilchen der Kreis.