Text Vahur Sepp, Jäger im Kreis Jõgeva
Foto Ingmar Muusikus; vom Tier des Jahres Fotowettbewerb
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Felis silvestris
Wildschweinnest. Das Nest, das die Bache für die Geburt baut, ist eine bewundernswerte Leistung, ein Beispiel von harter Arbeit und Hingabe. Nacheinander hat sie hunderte Zweige mit ihren Zähnen von den Sumpfkiefern abgebrochen, sie alle zu einem Haufen zusammengetragen und einen Tunnel oder Höhle darin geschaffen. Darin wären die Frischlinge geboren worden. Und so würden sie, wenn nicht ein Mensch (ich) dem Nest zu nahe gekommen wäre, traurigerweise konnten die Nerven der Bache das nicht ertragen und sie floh. Und all die harte Bauarbeit war vergeblich.
Wer sind sie, und was machen sie in unseren Wäldern?
Wildschweine sind Herdentiere. In einer Herde (Rotte) sind die Individuen, die dort leben, miteinander verwandt. Vom menschlichen Standpunkt aus sind es Großmütter, Mütter, Tanten, Schwestern. Zusätzlich Frischlinge und Jugendliche. Die Rotte wird von der ältesten und erfahrensten Bache geleitet. Erwachsene männliche Wildschweine leben ein einzelgängerisches Leben.
Wildscheine leben in Estland an der nördlichen Grenze ihres Verbreitungsgebiets. So sind die Winter von entscheidender Bedeutung für sie. Gefrorener Boden und tiefer Schnee macht es schwer, ans Futter zu gelangen. Jäger kümmern sich um die Fütterung der meisten Wildschweine. Aufgrund dessen ist die Zahl der Wildschweine in letzter Zeit so hoch.
Bei der Fütterung von Wildschweinen füttern wir auch Marderhunde. Bären, Rehe und viele andere erhalten ihre gefüllten Bäuche von Futterplätzen gedacht für Wildschweine. Das Futter ist allerdings nicht immer geeignet für Rehwild. Gefrorene Kartoffeln zum Beispiel, können Durchfall verursachen.
Einige große Wildschweinrotten in Naturschutzgebieten können ohne menschliche Hilfe auskommen. Ihre winterliche Speisekarte beinhaltet Schilf- und Rohrkolbenwurzeln, Fichtensprossen und Himbeersträucher. Sie suchen nach tierischer Nahrung (Insektenlarven etc.) in flachen Gräben und kleinen Flüssen. Jede Art von Aas ist willkommen. Solche Wildschweinrotten können an ihren Exkrementen erkannt werden.
Dieser Winter, bald vorbei, wird bei den Wildschweinen als Paradies in Erinnerung bleiben: ungefrorene Böden und fast kein Schnee. Ideale Überwinterungsbedingungen. Mit dem Februar endete auch die Jagd auf Wildschweine mit Hunden. Die Wildschweinrotten, durch aggressive Jagdhunde auseinandergerissen, können wieder zusammenfinden.
Die Bachen stehen kurz vor dem Start der Geburt.