Helfende Hände gesucht für freiwilligen Arbeitseinsatz

Text: Eestimaa Looduse Fond
Foto: Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Leonia
 
Umweltschützer im Sookuninga-Naturschutzgebiet an der estnisch-lettischen Grenze.
 
Der Estnische Natur-Fond (Eestimaa Looduse Fond, ELF) kündigt an, dass der erste freiwillige Arbeitseinsatz in diesem Sommer jeweils am Rande der nordlivländischen Sumpflandschaft stattfindet. Die Aufgabe besteht darin, durch den Bau von Dämmen in alten Entwässerungsgräben das Moor wieder zu vernässen.
 
Agu Leivits, Senior-Spezialist für den Naturschutz im Umwelt-Ausschuss erklärt: "In Estland sind die meisten Moore von einem Sicherungsring aus Entwässerungsgräben umgeben. Viele Randmoorbiotope wurden zerstört oder durch die Drainage beeinträchtigt und auch die Moore selbst durch die Entwässerung geschädigt. In den Feuchtgebieten von Nord-Livland hat man damit begonnen, zu untersuchen und Verfahren zu finden, die Biotope und den hydrologischen Status in den Mooren wieder herzustellen. Es gibt mehrere Möglichkeiten Staudämme für die Gräben zu bauen, die ökologisch sparsamste ist, sie mit Torf von geringem Durchfeuchtungsgrad aus dem Moor selbst zu errichten. Die Torfdämme haben auch eine lange Lebensdauer, da sie keine verrottenden Holzanteile enthalten. Ein derartiger Damm ist zu 100% natürlich, es müssen keine fremden Materialien ins Moor transportiert werden. Aber weil der Dammbau in diesem Gebiet reine Handarbeit ist, ist die Hilfe von ehrenamtlichen Mitarbeitern unverzichtbar."
 
Vergangenen Sommer haben die ELF-Freiwilligen fünf experimentelle Torfdämme an den Grenzen des Ruunasoo Moors im Sookuninga-Naturschutzgebiet errichtet. Ein wichtiger Aspekt für das Wiedervernässungs-Projekt ist die weitere Beobachtung. Inzwischen zeigt sich, dass die Dämme sich hervorragend bewährt haben, sogar die Frühjahrs-Hochwasserphase überstanden haben, und die Bauarbeiten daher weitergehen können.
 
Die Sümpfe wurden während der Sowjetära in der Regel aus zwei Gründen trockengelegt: um Torf zu produzieren oder oder um Waldbewuchs zu ermöglichen. Allmählich zeigte sich, dass die Trockenlegung von Mooren für die Waldwirtschaft nicht rentabel ist, aber viele natürliche Lebensräume waren bereits durch direkte oder indirekte Auswirkungen der Entwässerung geschädigt. Gleichzeitig zeigten sich zunehmend Probleme in den geschädigten Hochmooren, zum Beispiel ein extrem hohes Brandrisiko im Sommer. Fast alle verheerenden Waldbrände Estlands entstanden in trockengelegten Moorgebieten, wo die Brände besonders schwer zu löschen sind wegen des extrem trockenen Torfes.
 
Der Nordlivländische Feuchtgebietsbereich umfasst drei international bedeutende Ramsar-Feuchtgebiete: Nigula, Ziemelu Purvi (Nordmoor) und die Moore im Sookuninga-Naturschutzgebiet. Der freiwillige ELF-Arbeitseinsatz in Nord-Livland findet vom 1. bis 4. Juli statt.
 
Diejenigen, die sich an den Arbeiten beteiligen wollen, können sich bis zum 25. Juni anmelden bei: www.talgud.ee.
 
Tarmo Tüür
ELF Projektleitung Freiwillige Arbeitseinsätze
SA Eestimaa Looduse Fond
+372 53411020
 
Agu Leivits
Senior Spezialist, Naturschutz
Umwelt-Ausschuss
+372 5101175


 

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