Mit der dicken Schneedecke besteht der winterliche Speiseplan des Feldhasen aus Trieben von Bäumen, Knospen und Rinde. Espen, Weiden, Ebereschen, Birken an Waldrändern – aber in Obstgärten wird Schaden angerichtet. Der Schnee trägt einen Hasen, von Schneewehen aus über Zäune zu kommen ist die leichteste Sache der Welt und sie beginnen sich im Schutz der Abenddämmerung zu bewegen.
Man sieht und grübelt: wie kommt es, dass die Rinde von meist nur einigen jüngere Obstbäumen so gründlich abgenagt ist mit schweren Schäden für den Baum? Alle Tiere brauchen Wasser für ihre Verdauung und ein Obstbaum der auf einer Wasserader steht hat trotz des Winters eine wesentlich bessere Wasserversorgung und ist so viel saftiger – das ist eine mögliche Erklärung, doch ist das Treiben der Hasen oft unberechenbar.
Feldhasen fressen ihre Nahrung zweimal weil sie einen einfach konstruierten Magen haben und um die Nährstoffe voll verwerten zu können sind sie teilweise zu Kotfressern geworden. Der erste Abgang von Kot wird wieder gefressen und nach der zweiten Runde der Verdauung werden die bekannten Hasenhinterlassenschaften ausgeschieden.
Unsere Feldhasen haben keinen Mangel an Feinden, unter Raubtieren genauso wie Raubvögeln die mit erwachsenen Hasen mit einem Gewicht von drei bis sieben kg fertig werden können. Doch Hasen sind schnell und geschickt und kennen ihr Revier und seine Verstecke in- und auswendig. Aus diesem Grund ist die durchschnittliche Lebensdauer dieses sich vielfältig vermehrenden Feldhasen, gar nicht so kurz und wird mit 6 Jahren angenommen. Es gibt mehr als 40 000 Paare.
Abhängig vom Winterwetter beginnt die Paarungszeit der Feldhasen irgendwann in der zweiten Februarhälfte. Die strengsten Fröste dieses Winters sind für nächste Woche vorausgesagt; wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln.