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Naturführer für kleine Geschöpfe
Text Urmas Tartes
Fotos Urmas Tartes und Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
Krabbenspinne wartet auf Beute (Foto Urmas Tartes)
Käfer, Insekten und andere Krabbeltiere oder ein kurzer Naturführer für Kleinlebewesen.
Im Sommer gibt es stets alle Arten kleiner Geschöpfe um uns herum. Unabhängig ob wir eine Krabbenspinne aus einem unseren Liebsten überreichten Blumenstrauß herauslinsen sehen, einen Sandlaufkäfer (Cicindela sp.) auf einem Waldweg laufen oder einen Teichläufer (Hydrometra sp.) auf der Wasseroberfläche gleiten sehen, nennen wir die winzigen, sich bewegenden Wesen „eine Art Käfer“.
Besonders zur Mittsommernacht sehen wir viele Käfer, denn dies ist die Zeit, in der die Menschen in der Natur Atem schöpfen von ihren Alltag.

Sandlaufkäfer (Foto Urmas Tartes)
Naturführer für Kleinlebewesen
Beginnen Sie mit dem ersten Absatz der Bestimmungstafel. Vergleichen Sie den gefundenen Käfer mit den Aussagen im Absatz. Wenn die Beschreibung zu den Eigenschaften des Käfers passt, gehen Sie weiter zu dem Absatz in der Tabelle, wohin die Nummer oder der Text am Ende der Beschreibung Sie führt. Falls keine passende Aussage zu finden ist, beginnen Sie wieder mit der Bestimmung bei Absatz 1.
1. Der Käfer fliegt. – Richtige Antwort: Insekt.
2. Der Käfer fliegt nicht. – Siehe Absätze 3, 4 und 5.
3. Der Käfer hat 8 Beine. – Es ist eine Spinne.
4. Der Käfer hat 6 Beine. – Es ist ein Insekt.
5. Kann die Beine des Käfers im Dunklen nicht zählen. – Siehe Anhang Nr. 4
6. Der Käfer leuchtet in der (Mittsommer-)Nacht. – Sie haben ein Glühwürmchen gesehen.
7. Der Käfer leuchtet nicht. – Siehe Anhang Nr. 4.
Was sagen die Antworten dieses kleinen Kurz-Naturführers aus?
Insekt
Gewöhnlich erreicht es uns fliegend, weil es Flügel hat. Ein Insekt muss nicht immer fliegen. Es gibt Insekten ohne Flügel. Einige Insekten mit Flügeln, zum Beispiel Laufkäfer (Carabidae), fliegen sehr selten. Solche Insekten krabbeln im Gras oder laufen auf dem Boden.

Körniger Laufkäfer (Carabus granulatus) (A. Ader)
Wenn das Insekt nicht fliegt, dann ist die Anzahl der Beine eines der sichersten Merkmale, es daran zu bestimmen. Nach der Anzahl der Beine – 6 – nennt man Insekten auch hexapoden (hexa - sechs, poda – Fuß im Griechischen).
Wenn man sechs durch 2 teilt, ist das Ergebnis drei, welches ebenfalls eine wichtige Zahl für Insekten ist. Der Körper eines Insekts ist in drei Abschnitte unterteilt – Kopf, Brust und Hinterleib. Fühler, Augen und Mund gehören zum Kopf. Flügel und Beine gehen von der Mitte, der Brust aus. Obwohl der hinterste Teil, der Hinterleib, der längste Körperteil des Insekts ist, kann man im Allgemeinen keine Anhängsel von außen daran erkennen. Innerhalb des Hinterleibs finden lebensnotwendige Prozesse statt, wie die Verdauung der Nahrung und die Produktion von Keimzellen.

Spinne spinnt ihr Netz (U. Tartes)
Spinnen
Eine Spinne besteht aus zwei miteinander verbundenen runden oder ovalen Kugeln. Die erste, kleinere Kugel nennt man Cephalothorax. An dessen Vorderseite gibt es acht Augen und einen Mund. An der Unterseite des Cephalothorax beginnen 8 Beine. Die hintere, größere Kugel ist der Bauch. An der Rückseite des Bauches befinden sich Drüsen, Spinndrüsen, von denen der Faden für das Spinnennetz abgesondert wird. Wenn eine Spinne auf eine Zweig Angst hat, fällt sie normalerweise nicht direkt auf den Boden, sondern bleibt an einem Spinnfaden hängen.

Glühendes Glühwürmchen (U. Tartes)
Glühwürmchen
Leuchtende Tiere sind in der Natur selten. Fantastisch, dass zusätzlich zu den Funken des Sonnwendfeuers unsere Sommernächte auch durch das Leuchten winziger Lichtpunkte erhellt wird. Es leuchtet das weiblichen Glühwürmchen. Es hat keine Flügel, aber sechs Füße – also eindeutig ein Insekt.
Anhang Nr. 4
Nach all dem ist es jetzt der rechte Zeitpunkt, dass Sie auf die Suche nach der Mittsommer-Farnblume gehen!
Anmerkung der Übersetzer: Das estnische Orignal wurde am 22. Juni veröffentlicht. Hier eine verspätete Übersetzung. Hoffentlich eine nützliche Anleitung für die nächsten Mittsommernachts-Insektenstudien.