Inspizieren der Nistplätze

Foto: Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
 
Die ersten Saatkrähen sind an ihren Nistplätzen in Tartu Toomemägi eingetroffen
 
  Saatkröähe Künnivares  Corvus frugilegus    
 
Dort wo die Saatkrähen-Kolonien nisten, wurden bereits die ersten Ankömmlinge bemerkt, also im südlichen Estland. Überwinterer sind bemerkenswert selten. Die frühe Ankunft ist teilweise durch den Mangel an guten Nistplätzen in den Kolonien erklärlich. Für Spätheimkehrer gibt es nur noch Nistplätze in Randgebieten, die sicherlich eher Bedrohungen ausgesetzt sind.
 
In den Kolonien wird der Bau und das Renovieren der Nester in Kürze beginnen, auch wenn mit der Brut erst im April begonnen wird. Die etwas größeren Männchen bringen Nistmaterial oder zwacken beim Nachbarn das Benötigte ab. Das Weibchen ist die Nestbauerin und gleichzeitig seine Hüterin, und achtet darauf, dass niemand das Werk besetzt. Leicht zu erraten, dass all das konfliktreich ist und lautstarke Debatten notwendig sind.
 
Irgendwann können wir feststellen, dass in der Kolonie kein Vogel anwesend ist. Das Ausfliegen zum Futterfassen findet gemeinsam statt, ein erfahrenerer Vogel mag eher etwas Essbares entdeckt haben. Das Koloniedasein mag eine Plage für die Menschen sein, aber gleichzeitig ist es faszinierend zu beobachten.
 
Saatkrähen sind nur geringfügig kleiner als unsere einheimischen Nebelkrähen. Die Migranten haben einen schlanken Körper, längere Flügel und ein weniger flatterndes Flugbild. Das Gefieder ist schwarz mit metallischem Glanz in der Sonne, die Beine tragen "Pluderhosen". Der Schnabel ist kräftig mit hellen Grund. Ausgewachsene Vögel haben eine kahle Schnabelbasis, bei den Jungvögeln ist er bis zum zweiten Sommer mit Kopfgefieder bedeckt.
Die ankommenden Krähen tragen sieben Winterwochen in ihrem Schwanz, so sagte man vor Jahrzehnten. Wir werden sehen, wie die Krähenvorhersage ausgeht; sie treffen bereits von Jahr zu Jahr früher ein.


 

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