Sechsmonatige Vorführung der Schwarzstorch-Horstkamera in London wird im Frühjahr in Taiwan fortgesetzt

Eingereicht von Looduskalender - Di., 31.01.2017 - 22.53
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Text: Kaido Einama

Übersetzung ins Englische Liis

Aus dem Englischen ins Deutsche Leonia

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Must-toonekure kaamerainstallatsioon Londonis. Foto: Pei-Hsin Chen
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Vergangene Woche besuchte der Kunststudent Pei-Hsin Chen Estland, der sechs Monate lang während der letzte Storchenkamera-Übertragungssaison in einem öffentlichen Bereich in London Bilder der Schwarzstorch-Horstkamera angebracht hatte. Pei-Hsin selbst erklärte das Projekt „Real Life / Real Time“ (Echtes Leben / Echtzeit) mit der Notwendigkeit, einer jüngeren Generation oder allen Londonern unter 50 Jahren ein Naturerlebnis zu zeigen, da Stadtbewohner schon längst sehr wenig Kontakt haben mit allem was in einem Wald vor sich geht und sehr wenig darüber wissen.

Pei-Hsins Performance-Kunstprojekt zeigte die Kamerabilder der Schwarzstorch-Kamera in London auf einer Großleinwand und beobachtete gleichzeitig die Reaktionen der Menschen. Die Silhouetten der Passanten erschienen auf dem Storchen-Kamerabild mit einer kleinen Verzögerung. Die Reaktionen der Menschen und wie sie mit ihrem eigenen Schatten spielten, wurden beobachtet. Das Projekt gelangte sogar in die Nominierung der Mullen Lowe Nova Awards 2016 und der Autor erhielt eine Auszeichnung. Ursprünglich war die Aufstellung der Leinwand für einen stark frequentierten Straßenbereich in London geplant, aber es wurde deutlich, dass die Mietkosten für einen Monat nicht bezahlbar waren. Die Voliere vor der Kings Cross Station, wo alle Präsentationen ebenso wie die große Leinwand gepasst hätten, hätte es notwendig gemacht, einen sehr generösen Sponsor zur Unterstützung seiner Abschlussarbeit zu finden. So wurde statt dessen die Storchenkamera in der Innenpassage im Foyer der Schule aufgestellt. Die Passanten begannen sich mit dem, was im Storchenhorst geschah zu beschäftigen und ihre Eindrücke wurden als „Schattentheater“, das vor der Kamera und der Leinwand aufgeführt wurde aufgezeichnet.

Kaamera skeem.

Kamera-Project Ausstattung

In diesem Jahr plant Pei-Hsin eine ähnliche Installation in Taiwan durchzuführen. Dafür wurde ein historisches Haus aus der Zeit der japanischen Besatzungsära gewählt in der Nähe eines viel besuchten Marktes. Der Grund ist wie Pei-Hsin selbst sagt, die Überzeugung, dass Bürger einer Großstadt durch dieses Projekt mehr von der Natur sehen werden und sich interessieren können für das, was im Wald geschieht. Aus einer völligen Entfremdung können vielleicht Menschen wieder dazu gebracht werden, Naturfreunde zu werden wie bereits unter 10% der Bevölkerung.

In Taiwan gibt es viele seltene Vögel aufgrund der besonderen Lage der Insel, aber viele Taiwanesen wissen wenig darüber. Sie wissen weder wo sie leben, noch wie sie leben. Die Schwarzstorch-Kamera bringt einen weiteren fernen und exotischen Vogel näher, dessen Leben von der Eiablage bis zur Aufzucht der Küken in der Loodukalender-Kamera ein halbes Jahr lang verfolgt werden kann.

„Vor zwei Jahren hielt sich ein Nonnenkranich in Taiwan auf; das war hier ein seltener Besucher,“ sagt Pei-Hsin Chen, “auf dem Zug von Süden machte er aus irgendeinem Grund eine Pause in den Feuchtgebieten im nördlichen Teil Taiwans und entschied, dort eineinhalb Jahre zu bleiben.”

Es war ein lokales Medienereignis, da ein solch seltener weißer Vogel noch nicht auf der Insel bleibend gesehen wurde. Fernsehen, Fotografen und interessierte Menschen besuchten den Ort. Pei-Hsin beschenkte Looduskalender mit einem Buch mit Zeichnungen einer Bildergeschichte dieses Storches. Am Straßenrand waren sogar Schilder angebracht, die vor dem Storch warnten und darauf aufmerksam machten.

Während die Menschen zunächst nichts über den Vogel wussten, der von Sibirien nach Süden zog, noch darüber, wie man sich in der Nähe eines Wildvogels verhält, sei das Bewusstsein danach mittlerweile gewachsen.

„Mit der Vorführung des weit entfernt im Baltikum lebenden Schwarzstorchs begannen sich die Menschen mehr für die Natur zu interessieren und sich darum zu kümmern,“ meint Pei-Hsin Chen, „ebenso wie das Erscheinen des Kranichs in ihrer eigenen Nachbarschaft sie für die Welt außerhalb der Stadt interessierte.“

„Real Life / Real Time“ wird hoffentlich bald in Taiwan fortgesetzt in Zusammenarbeit mit den örtlichen ornithologischen Organisationen, wenn die Storchenkamera wieder mit der Direktübertragung beginnen wird. 

Nachfolgend ist eine Video-Zusammenfassung des Projekts zu sehen, das auch auf Delfi präsentiert wurde.

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