Bild gesendet von LK Leser Kaisa
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Zimtbär in Mõisaküla in der Gemeinde Kiili. Mitten auf einem verschneiten Feld eine haarige Raupe - "päevakoer“ oder „Sonnenhund“. Die Schneekruste ist ungefähr 10 Zentimeter dick und man kann auf ihr laufen ohne einzusinken.
Zimtbär/Rostflügelbär Kevadkaruslane Phragmatobia fuliginosa
Die Raupen des Zimtbären gehören jedes Jahr zu den ersten sicheren Frühlingsboten in der Insektenwelt. Bei Tauwetter im Winter werden wir sie nicht sich auf dem Schnee bewegen sehen, aber schon im frühen Frühjahr treffen wir sie fast überall in der Natur: in Wiesen, an Waldrändern, Waldlichtungen ….
Der ungefähr 3 cm lange Zimtbär ist der häufigste von anderen ähnlichen Raupen, die auf dem Schnee zu sehen sind. Diese braun behaarten Raupen kann man an schönen Frühlingstagen in recht großer Anzahl sehen, wie sich draußen umherbewegen. Wie kommen diese Kreaturen in der Winterkälte zurecht und wie kann es sein, dass sie bei Kältegraden nicht umkommen?
Jetzt müssen wir zurück zum letzten Herbst gehen, als die Raupen schon in Bewegung waren. Als das Wetter kälter wurde, erfolgten mehrere Veränderungen in den Zellen der Larven: die Därme wurden von Nahrung geleert und Wasser verschwand aus den Zellen des Organismus, wurde aber nach und nach durch Glyzerin ersetzt, das die Zellen vor dem Erfrieren schützt. Sie werden extrem widerstandsfähig gegen Kälte, denn unter Laborbedingungen wurden sie, ohne Schaden zu nehmen, auf 40 Grad Kälte herunter gekühlt.
Die Raupen können auch von Mikropilzen, deren Sporen in dem milden Winter einen günstigen Lebensraum im Fell des Zimtbären gefunden haben, auf den Schnee herausgetrieben werden, um der strahlenden Frühlingssonne ausgesetzt zu sein. Das UV Licht der Sonne zerstört den Pilz.
Zusätzlich zu den Menschen bemerken auch andere „pelzige und gefederte“ Wesen die haarigen Raupen offen auf dem weißen Schnee – die könnten auf den ersten Blick als verlockende Bissen erscheinen? Doch Vögel z.B. halten sich einfach fern von den schlecht schmeckenden Raupen, die mit giftigen Haaren ausgestattet sind.
Quellwasser ist auch kein besonderes Problem für die Raupen, da ihr Fell nicht nass wird und sie auf der Wasseroberfläche schwimmen. Einmal habe ich so eine Kreatur, die einen recht durchnässten Eindruck machte, vom Wasser aufgehoben und an den Rand der Pfütze zum trocknen hingelegt – innerhalb einiger Stunden waren die Haare getrocknet und die Raupe hatte ihre Lebensgeister wieder gefunden. Sie sind gut ausgerüstet für das Leben!
Wenn der Schnee geschmolzen ist, wird sich der Zimtbär bald verpuppen. Die ausgewachsenen Erwachsenen Imagines beginnen im Mai oder Juni zu fliegen: kleine Schmetterlinge mit dunkelbraunen Flügeln, schwer zu sehen in der Natur.