Besucher vorgestellt von Linnuvaatleja, www.linnuvaatleja.ee
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Estnischer Text gepostet am 21.03.2018
Der nördliche Winter ist eine schwere Geißel nicht nur für Vögel, sondern auch für Säugetiere. Einige Fledermäuse fliegen zu Winterquartieren in wärmeren Gebieten in Europa, andere bleiben um in ihrem Heimatland zu überwintern. Bären, Dachse, Marderhunde, Siebenschläfer, Birkenmäuse und Igel überwintern ebenfalls. Viele Vierfüßler sind jedoch der Kälte und Hungersnot ausgesetzt und auf der Suche nach Schutz und Nahrung meiden sie nicht einmal die gefährliche Nähe von Menschen. Kleiner Säugetiere – z.B. einige Nagetiere – besuchen auch die Vogelfutterhäuschen.
Eichhörnchen/ Foto Arne Ader (www.loodusemees.ee)
Vogelfutterhäuschen ziehen allesfressende Nagetiere, die in der Nähe von Menschen leben, an. Geborene Akrobaten wie das Eichkätzchen (Sciurus vulgaris), die Hausratte (Rattus rattus), Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis). sind sehr geschickt an das Vogelfutterhäuschen zu kommen. Andere Bewerber für Vogelfutter – die Wanderratte (Rattus norvegicus), Brandmaus (Apodemus agrarius), Hausmaus (Mus musculus) und Rötelmaus (Myodes glareolus) – sind auch gute Kletterer, aber nicht so geschickt wie das erste Trio. Bei gut platzierten Vogelfutterhäuschen müssen sie mit verschütteten Bissen auskommen.
Brandmaus (Foto Vojtěch Dostál (Wikimedia commons)
Anders als Vögel sind die Nagetiere, die zum Vogelfutterhäuschen kommen, meist nachtaktiv, was heißt, dass die Menschen sie nicht zu sehen bekommen. Ausnahme ist das Eichhörnchen, das tagsüber aktiv ist. Verglichen mit den anderen Nagetieren in der Nähe unseres Heimes, hat das Eichhörnchen einen großen Vorteil – es ist ein Liebling der Menschen und für manche Menschen sogar ein mehr erwarteter Besucher am Vogelfutterhäuschen als Vögel.
Andrei Miljutin, Zoologist, Kurator der zoologischen Sammlung am Naturkundemuseum, Universität von Tartu, andrei.miljutin/at/ut.ee