Looduskalender in Vikerraadio: Felder bedeckt mit Kornblumenblau

Eingereicht von Looduskalender - Mi., 15.08.2018 - 20.20
Autorid

Kristel Vilbaste

Foto Arne Ader

Übersetzung ins Englische: Maret

Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit

Estnischer Text gepostet am 12.07.2018

Rukkililled nisupõllul

Cornflakes auf Weizenfeld

Textkörper

Irgendwann beginnen wir in der Natur nach Kornblumen zu suchen.

Wahrscheinlich merken wir nicht viel von ihnen vor der zweiten Juliwoche, doch dann scheint sie plötzlich jeder Este zu brauchen. Und es gibt wirklich bestimmte Felder, wo zweikeimblättrige Pflanzen nicht beseitigt wurden und wo sie gerade dann fröhlich blühen.

Es gibt sicher viele Dinge über unsere Nationalblume zu lernen. Zum Beispiel, wann beginnen die Kornblumen auf unseren Felder zu blühen. Wenn man Leute fragt, denken die meisten, dass das um die Zeit der Liederfeste herum (normalerweise Anfang Juli – Übersetzer) sein müsste, denn dann trägt fast jeder Kornblumen, entweder in Sträußen oder in Kränzen auf den Köpfen der Mädchen.

Aber das sind meist kultivierte Kornblumen. Und wenn man nicht gerade einen phänologischen Kalender oder ein Herbarium besitzt, kann man sich jederzeit an Elurikkus (eine Estnische biologische Datenbank) wenden. Dort kann man nachlesen, dass der früheste Termin, wo man eine blühende Kornblume finden kann, der 17. Juni ist. In meiner eigenen Fotosammlung habe ich jedoch das Foto einer blühenden Kornblume, aufgenommen am Võrtsjärv (einem See in Südzentral Estland) vom 15. Juni.

In der Datenbank „Elurikkus“ finden wir heraus, dass die Kornblume in Estland vor allem im Juli und bis knapp in den September blüht.

Kornblumen eignen sich nicht als Schnittblumen und auch nicht für ein Herbarium, da ihre blaue Farbe sehr bald weiß wird.

Man hat versucht sie zum Färben von Stoffen zu verwenden, z.B. für das Blau unserer Nationalflagge.

Mein Großvater, Gustav Vilbaste, schrieb 1939 eine Arbeit: „Färben mit Pflanzen in Estland“, wo er behauptet, dass „Die blauen Blüten der Kornblume zum Färben verwendet worden sein müssen, denn ihre wunderschöne Farbe sollte ein schönes Ergebnis bringen“.

In Kullamaa (einer Ortschaft im Westestland) waren die Menschen besonders geschickt eine tiefblaue Farbe aus Kornblumen zu erhalten. Doch so auch in Setomaa (südöstliche Ecke von Estland) und Rakvere. Und von Vastseliina (einer Gemeinde im Südosten Estlands) hat Jaan Jakobson eine ausführliche Beschreibung geschrieben, wie man aus Kornblumen eine solide blaue Farbe erhält, die sowohl der Wäsche als auch dem Sonnenlicht standhält.

Die Kunst des Färbens mit Kornblumen ist mit der Zeit verloren gegangen, aber heutzutage ist es üblich ihre getrockneten Blüten auf festliche Kuchen zu streuen.

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