Screencap von Webcam IceAge, LK Forum
Illustrationen von Wikipedia
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Estnischer Text gepostet am 23.01.2019
Im Laichgebiet treffen wir sowohl Rogner als auch ihre „Satelliten“.
Mitglieder des LK Forums haben sich dafür interessiert, welche Kleintiere wir in solchen Gewässern in Aktion sehen können. Die folgenden Informationen werden von Henn Timm vom der Estnischen Universität für Lebenswissenschaften zur Verfügung gestellt:
„Im Oberlauf von Flüssen und Bächen, wo die Strömung schnell und das Wasser kalt ist, gibt es fast kein Plankton. Die Zoobenthos (die Tierfauna des Bodens) wird von krenobiotischen Arten (wirbellose Wasserorganismen, die in kalten Quellgewässern leben) dominiert, z.B. einzellige Arten, Krustentiere, Insektenlarven, Blutegel, Schnecken …. Typische Fischarten sind Bachforellen und Äschen“.
Laut Henn Timm wurden die Makroinvertebraten im Voore Bach in den Jahren 1993-2000 insgesamt acht Mal und in drei Gebieten untersucht: im Dorf Sae (11 km von der Quelle), Rakvere – Tudu Straße (13 km) und dem Dorf Lavi (19 km). Es wurden 43 Taxa gefunden.
Der Frischwasser Flohkrebs wurde am häufigsten angetroffen:
Gewöhnlicher Flohkrebs
Gewöhnlicher Flohkrebs Jõe-kirpvähk Gammarus pulex
Die Länge des erwachsenen männlichen Flohkrebses kann bis zu ein paar Zentimetern betragen; die Weibchen sind einen halben Zentimeter kleiner. Sie haben sieben Beinpaare und zwei Antennenpaare. Die ersten beiden Beinpaare sind Greiffüße, sog. Gnathopoden, die mit Krallen enden, mit denen der Flohkrebs seine Beute greift.
Die Farbe ist weißlich gelb bis gräulich grün. In der Ruheposition sind sie aufgerollt, während sie sich im Wasser schwimmend oder springend bewegen.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Blättern, die ins Wasser gefallen sind. Die Flohkrebse sind fruchtbar und können sich zweimal im Jahr vermehren. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Forellen.
Sie bevorzugen fließende, sauerstoffreiche und kalkhaltige Gewässer, die eine Indikatorart für den Zustand des Gewässer ist, ähnlich den Flussmützenschnecken (Ancylus fluviatilis).
Flussmützenschnecke
Flussmützenschnecke Napptigu Ancylus fluviatilis
Die Schale der Flussmützenschnecke ist oval, 5x6 mm, nicht gedreht. Die Schalenoberfläche kann leicht angefressen und die Spitze leicht eingehakt sein, gefärbt von gelblich-braun bis dunkelgrau.
In der Regel leben sie in Lebensräumen mit strömendem reinen Wasser, befestigt an Gestein und ernähren sich von Plankton. Eintagsfliegen (Baetis sp), Köcherfliegen (Silo pallipes, Rhyacophila fasciata) und Zuckmücken (Chironomidae) können ebenfalls beobachtet werden.
Köcherfliegenlarven wurden oft in Bewegung im Blick der Kamera gesehen. Als Schutz vor Räubern bauen die Larven (Chironomidae) bewegliche, meist röhrenförmige Behälter oder Häuser aus Sandkörnern und kleinen Teilen von Pflanzenresten. Einige kriechen in Höhlen.